Blick vom Salzkopf_auf_den Windpark Ellern Wikimedia
06.12.2018

Haltung von Pro Natura Schaffhausen zum Windpark Chroobach

Pro Natura Schaffhausen befürwortet den Ausbau von erneuerbaren Energien, und verbindet dies mit ihrem Auftrag von Natur- und Landschaftsschutz. Beim Windpark Chroobach ist unsere Haltung kritisch, aufgrund von Standort und Potentialanalyse.

Am 3. Dezember hat der Regierungsrat von Schaffhausen der Revision des Richtplans Windenergie klar zugestimmt. Damit ist das Windpark Projekt am Chroobach einen entscheidenden Schritt weiter.

Pro Natura Schaffhausen begrüsst die Bestrebungen des Kantons, den Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Dies ebnet den Weg für eine atomenergiefreie Zukunft. Wir vertreten klar die Haltung, dass in der Energiepolitik Einsparungen und Energieeffizienz oberste Priorität haben müssen. Wir befürworten die Förderung und den Ausbau erneuerbarer Energien, sofern diese den Ansprüchen der Natur und Landschaft gerecht werden. 

Unser Ziel: Erneuerbare Energien und Natur- und Landschaftsschutz verbinden

Im Sinne von Mensch und Natur bewegt sich Pro Natura im Spannungsfeld erneuerbare Energien und Natur- und Landschaftsschutz. Beides ist notwendig führt aber auch zu Zielkonflikten. Wir akzeptieren die Nutzung der Windenergie, stellen uns jedoch gegen jene Projekte, wo wir die geltenden Gesetze für Natur- und Landschaftsschutz verletzt sehen oder auch das Verhältnis zwischen Eingriff und Nutzen als allzu schlecht beurteilen. 

Eine Frage des geeigneten Standorts in der Natur

Insbesondere im Wald können Windenergieanalagen klar negative Auswirkungen auf die Natur haben. Betroffen sind insbesondere Fledermäuse und Vögel. Pro Natura Schaffhausen äusserte sich daher sowohl in ihrer Stellungnahme zur Richtplanrevision Windenergie, wie auch zum UVP des Windparks Chroobach sehr kritisch gegenüber den geplanten Standorten. 

Wind- oder Solarenergie: Wo gibt es mehr Potential?

Das Potential für Windenergie ist generell in der Schweiz und insbesondere auch im Kanton Schaffhausen gering. Schweizweit liegt es bei gerade etwa 2–3 % des aktuellen Strombedarfs, wie die Quellen der Umweltallianz und Winddata belegen (vergl. Box rechts).

Der Fokus von Förderung und Ausbau sollte auf dem Solarstrom liegen. Das Potenzial hierfür beträgt nach Einschätzung des Bundesamts für Energie rund 50 TWh/Jahr. Das entspricht etwa dem 30-fachen des Windenergiepotenzials und ca. 85% der im Jahr 2017 verbrauchten Elektrizität.